Aktivstoffe aus der Hagebutte

In der Volksmedizin sind Hagebutten für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt. Mit 400-500 mg/100 g hat Hagebuttenpulver 10-20 mal mehr Vitamin C als eine Zitrone. Tee und Marmelade finden traditionell bei Erkältungskrankheiten Anwendung. Jetzt haben Wissenschaftler noch mehr Gutes über die Hagebutte ans Licht gebracht.

In einer Gemeinschaftsstudie dreier dänischer Forschungseinrichtungen konnte ein bislang unbekannter Aktivstoff in der Hagebutte identifiziert werden – ein so genanntes Galaktolipid. Der aus einem Zucker- und einem Fettanteil zusammengesetzte Inhaltsstoff soll Menschen mit entzündlichen Gelenkerkrankungen Linderung verschaffen: Die Schmerzen nahmen ab, die Beweglichkeit besserte sich.

Auch ein ärztliches Team der Charité in Berlin hat bereits im Jahr 2007 entsprechende Studien dem Rheumatologenkongress in Wiesbaden vorgestellt.
Das Ergebnis, wie auch bei den Schweden: Nicht nur die Gelenkschmerzen nahmen ab, wenn Arthrose-Patienten regelmäßig das Hagebuttenpulver eingenommen hatten, sondern auch die Beweglichkeit der Gelenke hatte sich verbessert. Dadurch brauchten die Betroffenen dank den Rosenfrüchten zugleich weniger Schmerzmittel.

Magenschonende Alternative zu Schmerzmitteln

Das bedeutet, dass man eventuell dank des Hagebuttenpulvers erheblich seltener zu chemischen Schmerzmitteln greifen muss. In erster Linie ist das ein Segen für den Magen. Letzterer hat nämlich an diesen Medikamenten schwer zu schlucken. So sind zum Beispiel Magengeschwüre oft die Folge von langjähriger Schmerzmitteleinnahme. Hagebuttenpulver kann also durchaus eine magenschonende Alternative sein. Natürlich profitieren auch andere Organe wie etwa Niere und Leber davon, wenn sie weniger Entgiftungsarbeit leisten müssen.

Hagebuttenpulver zugleich reich an Vitamin C

Übrigens hilft dieses Präparat nicht nur bei arthrosebedingten Beschwerden. Da es sowohl eine relativ hitzestabile Form des Vitamin C enthält als auch Pflanzenfarbstoffe und Spuren ätherischen Öls, unterstützt es zudem unsere körpereigene Abwehr und kann uns so auch vor Erkältungen schützen. Mit 400-500 mg/100 g hat Hagebuttenpulver 10-20 mal mehr Vitamin C als eine Zitrone. 

Anbau und Ernte der Hagebutten

Inzwischen werden Hagebutten gezielt angebaut, um ein standardisiertes Pulver aus den Samen und der Schale gewinnen zu können. Denn beide – Schale und Kerne – sind für die Wirkung verantwortlich. Hochwertige Hagebuttenqualitäten kommen beispielsweise aus Dänemark und Chile. In den Hochlagen der Anden herrschen gute klimatische Bedingungen, sodass sich besonders viele Pflanzenstoffe anreichern.

Nach der Ernte werden die Früchte bei niedrigen Temperaturen (unter 40 °C) schonend getrocknet. So bleiben die wertgebenden Inhaltsstoffe erhalten. Schale und Kerne werden in einem aufwändigen Prozess sorgfältig von den reizauslösenden Härchen getrennt und anschließend zu Pulver vermahlen.

Anwendung

Die Anwendung der Hagebutte ist einfach: Täglich zwei leicht gehäufte Teelöffel in Joghurt oder Fruchtsaft einrühren und verzehren. Nach zwei bis drei Monaten kann die Menge halbiert werden. Hagebuttenpulver ist für die Daueranwendung geeignet.

Tipp: Pulver nicht mit heißen Speisen einnehmen, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen.