Jiaogulan – die Pflanze der Unsterblichkeit

 

Ausgleichend und antioxidativ, gut für die Abwehrkräfte und die Durchblutung – dabei wohlschmeckend und bekömmlich

 

HERKUNFT

Als Pflanze der Unsterblichkeit ist die chinesische Heilpflanze Jiaogulan (sprich: „Dschiau-gu-lan“) in den letzten Jahren in Europa sehr beliebt geworden.

Heimisch ist die Jiaogulan-Pflanze (lat. Gynostemma pentaphyllum) in China, Indien, Japan sowie Korea und Thailand.

 

BESCHREIBUNG

Jiaogulan ist eine Rankpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse. Die Jiaogulan-Pflanze wächst bevorzugt in Dickichten und fühlt sich sogar noch in Höhen von über 3.000 Metern wohl.

Die einjährige bis mehrjährige Pflanze wird bis zu 8 Meter lang bzw. hoch. Normalerweise ist die Jiaogulan-Pflanze nur einjährig, aber wenn sie sich wohl fühlt, kann sie auch mehrere Jahre überdauern. Dazu bildet sie Wurzelknollen aus. Aus den Wurzeln wachsen Ranken, die sich normalerweise verzweigen. An den Ranken wachsen Blätter, die meistens aus fünf Einzelblättern bestehen.

Jiaogulan wird auch als Kraut der Unsterblichkeit oder in Anlehnung an die mit Ginseng zu vergleichende Wirkung (wenngleich auch Jiaogulan ein vielfaches der wichtigsten Inhaltsstoffe enthält) als 5-Blatt-Ginseng bezeichnet.

Die frühesten Aufzeichnungen aus China datieren um das Jahr 1400 nach Christus. Ein Aufguss aus den süß-herb schmeckenden Blättern wird seit Jahrhunderten in den bergigen Regionen Südchinas verwendet als ein belebender, verjüngender, täglich getrunkener Tee.

 

WIRKWEISE UND NUTZEN

Ein moderner Begriff für die Wirkung der Jiaogulan-Pflanze wäre sicherlich zu recht Anti-Aging-Pflanze. Dies liegt an ihren Inhaltsstoffen und deren Wirkung auf den menschlichen Organismus und seine Funktionen. Wesentliche Inhaltsstoffe der Jiaogulan-Pflanze sind Glykoside/Saponine (Gypenoside, Gynosaponine; Ginsenosid), Vitamine, Mineralstoffe, Proteine, Polysaccharide. Das dem Körper eigene Enzym Superoxid Dismutase (SOD) wird angeregt und somit wirkt der Genuss von Jiaogulan stark antioxidativ auf die im Körper befindlichen schädlichen freien Radikale.

Die Entstehung der freien Radikale ist ein natürlicher Prozess, der mit dem Stoffwechsel, aber auch äußeren Einflüssen wie UV-Licht und Luftverschmutzung einhergeht. Freie Radikale haben ein ungebundenes Elektron und schädigen so die gesunden Zellstrukturen. Je älter der Mensch, umso geringer wird die Produktion des die freien Radikale „bekämpfenden“ SOD. Umso wichtiger ist es deshalb, den Körper dabei zu unterstützen, SOD auszuschütten.

Jiaogulan wird als adaptogen (ausgleichend, anpassend) beschrieben. Die ausgleichende Wirkung kommt hauptsächlich von den mittlerweile über 100 in der Jiaogulan-Pflanze nachgewiesenen Saponinen. Adaptogen ist eine alternativmedizinische Bezeichnung für pflanzliche Zubereitungen, die dem Organismus helfen sollen, sich an Stresssituationen anzupassen und einen positiven Effekt bei Stress-induzierten Krankheiten auszuüben. Der Körper bzw. das Immunsystem soll an den Stress angepasst, also adaptiert werden. Adaptogene Pflanzenwirkstoffe normalisieren aus dem Gleichklang geratene Vorgänge im Organismus. Sie agieren dualkompensatorisch, d.h. sie gehen selbstregulierend auf verschiedene aus der natürlichen Balance geratene Körperfunktionen nach Bedarf anregend oder dämpfend ein.

Jiaogulan hilft bei der Bildung von weißen Blutkörperchen (Lymphozyten), zuständig für die Immunabwehr. Jiaogulan ist somit auch ein gutes Mittel zur Rekonvaleszenz nach einer Chemotherapie oder nach einer radiologischen Behandlung.

Jiaogulan verbessert die Pumpleistung des Herzens, unterstützt die Regeneration erkrankter Blutgefäße und schützt vor einer Verklumpung der Blutplättchen. Dadurch fördert Jiaogulan die Durchblutung und verbessert so auch die allgemeine Gehirnleistung. Durch diese durchblutungsfördernde Wirkung eignet sich Jiaogulan sehr gut zur Vorbeugung gegen Schlaganfall und Herzinfarkt. Für Sportler bedeutet die Wirkung von Jiaogulan eine Steigerung der Ausdauerleistung.

Jiaogulan-Blätter senken erhöhte Blutfettwerte, sowohl die Triglyceride als auch das schädliche LDL-Cholesterin. Das gesunde HDL-Cholesterin wird hingegen erhöht. Gleichzeitig senkt der Genuss von Jiaogulan auch den Blutzuckerspiegel.

Das im Jiaogulan vorkommende Ginsenosid Rh2 ist ein besonders tumorhemmendes Glykosid. Die Konzentration des Glykosids ist wesentlich höher als im Ginseng. Dabei muss man jedoch berücksichtigen, dass es keine wissenschaftlichen Studien gibt, die eine krebshemmende Wirkung der Jiaogulan-Pflanze belegen.

 

VERZEHREMPFEHLUNG

In Deutschland ist Jiaogulan noch nicht als Lebensmittel bzw. Teeaufguss zugelassen. Aufgrund der jahrhundertelangen Erfahrung jedoch kann sowohl von der Eignung als auch von der Verträglichkeit von bis zu drei Tassen am Tag sicher ausgegangen werden.

Beim Aufgießen mit sprudelnd kochendem Wasser ist eine Ziehzeit von mindestens 2 Minuten zu beachten. Der Jiaogulan-Aufguss schmeckt leicht grasig und ein wenig süß. Je länger der Jiaogulan-Aufguss zieht, umso stärker kommt die bittere Note zum Vorschein und nimmt die Süße ab.

Für einen wohlschmeckenden Aufguss nimmt man 3 bis 5 gehäufte Teelöffel getrocknete Jiaogulan-Blätter auf einen Liter sprudelnd kochendes Wasser. Anschließend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Im Winter kann gerne noch eine Scheibe frischer Ingwer dazu gegeben werden.

 

WEITERE INFORMATIONEN

In der chinesischen Medizin wird Jiaogulan schon seit Jahrhunderten eingesetzt. 1400 n. Chr. gibt es die ersten Berichte über das „Kraut der Unsterblichkeit“ in China. Die „Entdeckung“ als Heilpflanze von der modernen Wissenschaft erfolgte allerdings erst spät, nämlich 1976, nach dem japanische Forscher verschiedene Wirkungsweisen erfolgreich untersucht hatten. 1991 wurde in Beijing auf einer Konferenz für traditionelle chinesische Medizin das Jiaogulan zu den 10 wichtigsten tonisierenden (stärkenden) Kräutern gewählt.

Jiaogulan wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin genutzt um zu stärken, zu entgiften und den Stoffwechsel auszugleichen.